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EIN HILANDARAC ZU SEIN IST EINE DER SCHÖNSTEN BESCHÄFTIGUNGEN



Dies sagt der Ikonenmaler Evstatije Popović, der seinen Namen vor zwei Jahrzehnten genau im Kloster Hilandar bekam…

„Ein „Hilandarac“ außerhalb des Klosters Hilandar zu sein ist eine besondere und ich kann auch sagen eine bedeutende Beschäftigung. Jahrzehntelang lebte das Kloster Hilandar irgendwie komplett über gerade solche Menschen, die in die Heimat zurück gingen, dort unterschiedliche Arbeiten für das Kloster verrichteten und sich untereinander Hilandarac hießen. 15 Jahre lang arbeitete ich für das Kloster neben meiner regelmäßigen Arbeit. Ich lernte dabei zahlreiche Menschen kennen, die sich in das Leben des Klosters verflochten, dadurch dass sie halfen den großen serbischen Garten, die Bibliothek - die Schatzkammer des Klosters Hilandar - zu erhalten“, sagt unser Gast Evstatije Popović.

Er spricht auch darüber, wie er vor zwei Jahrzehnten genau in Hilandar bei seiner Taufe den Namen Evstatije bekam. „Ich war etwas verwirrt aufgrund dieses Namens, so dass ich einige Tage ständig meinen Taufpaten fragte: „Sag mal Pate, wie heiße ich noch mal?“ Der Name ist einfach und er bedeutet: derjenige der stabil bzw. fest im Glauben ist. Nach der Taufe begannen alle mich Evstatije zu rufen. Und als ich danach unterschiedliche Arbeiten für Hilandar verrichtete, so waren die Briefe und Pakete, die ich erhielt, auf den Namen Evstatije ausgestellt und fast vergaß ich, dass ich der Dušan bin.“

Hilandar ist für die Serben das Kloster der Klöster. Warum?

- Es ist genau so wie Sie sagen. Der Heilige Sava ging als Rastko auf den Heiligen Berg Athos und legte das Mönchsgelübde ab. Er übersetzte viel, er arbeitete dort und ihm wurde klar, dass die Serben auf dem Heiligen Berg ihr eigenes Kloster haben sollten. Er kaufte ein verwahrlostes Kloster und baute so mit seinem Vater und dem serbischen Adel das Kloster Hilandar wieder auf. Der Zar übergab ihm - d.h. den Serben – dies zur ewigen Verwendung. So steht es auch in der Urkunde. Der Heilige Sava ist eine sehr interessante Persönlichkeit: er war sehr jung und außerordentlich gebildet für seine Zeit. Die griechische Sprache beherrschte er wie seine Muttersprache, denn seine Mutter Ana, die später die Nonne Anastasija wurde, war eine griechische d.h. eine byzantische Prinzessin. Von seiner frühesten Kindheit an las und übersetzte er viel. Er schrieb das Gesetzesbuch (serb. „zakonik“), die Kanone und den berühmten „Nomokanon“ - das „Gesetzesbuch des Heiligen Sava“ (Anmerkung: das erste serbische bürgerliche und kirchliche Gesetzesbuch), das die Voraussetzung für die Autokephalie war. Der Heilige Sava erkannte sofort, dass das zur Zeit des Stefan Nemanja mächtige Serbien nicht vollkommen abgegrenzt ist, wenn es nicht die Autokephalie bekommt. Das war nicht eine Frage des Zeitpunktes sondern ein „Gelübde“ für nachfolgende Generationen.

D.h. Hilandar ist deswegen bedeutend, weil dort der Ursprung der serbischen Staatlichkeit, der serbischen Autokephalie und der serbischen Geistlichkeit ist. Wir waren auch schon vor dem Heiligen Sava Christen. Aber wir waren nicht vollständig verankert. Der Heilige Sava war ein Mann von Weltformat: er sah die Serben als ein modernes Volk, das abgegrenzt und definiert sein musste.

Was für ein Gefühl ist das, wenn man auf den Wegen geht, die unsere Vorfahren gegangen sind?

- Dieses Gefühl, dass jeder Stein dort in der Tat einen Stempel der Zeit darstellt, ist unbeschreiblich. Ein Beispiel dafür ist der Weg vom Kloster bis hin zur Anlegestelle: hier existiert ein Teil des alten mit Stein gepflasterten Weges, der etwa 35 km lang ist und den der Zar Dušan von Jerisos erbaute. Zu der Zeit als er diese Strasse baute war es tatsächlich die modernste Strasse; so wie z.B. heute eine mehrspurige Autobahn. Und immer wenn ich diesen Weg oder den Weg bis hin zur Kapelle entlang gehe, die der dreihändigen Mutter Gottes gewidmet ist, habe ich das Gefühl wie wenn irgendeiner der Heiligen gerade eben diesen Weg entlang ging. Jeder Stein erinnert nicht nur an sie sondern vor allem an den Heiligen Sava und den Heiligen Simeon. Dort ist auch der Stein auf dem der Heilige Simeon nach dem Abendgebet, so wie die Mönche sagen, sich so gerne hinsetzte um nachzudenken und zu beten. Also egal wo Sie entlang gehen: Sie können nicht anders als über die lange vergangene Zeit nachzudenken, die hier bewahrt ist. Es ist einfach wunderschön hier.

Sie halten sich oft in Hilandar auf. Mit was beschäftigen Sie sich, wenn Sie in Hilandar sind?

- Mein Aufenthalt dort ist in der Tat interessant. Besonders interessant war er zu der Zeit, als ich dort mit dem verstorbenen Vater Pajsije arbeitete. Damals begannen wir mit der Ausgabe von Übersetzungen geistlicher Literatur aus dem Kloster Hilandar. Heute existieren schon über fünfzig Bücher. Die Tage in Hilandar sahen so aus: ich führte dort den Seitenumbruch der Bücher durch und lehrte dabei die Mönche diese Arbeit zu tun. Wir arbeiteten mit Scheren, damals gab es noch keinen Computer. Ich errichtete dort buchstäblich eine Redaktion. Und da es seinerzeit keinen Strom gab, brachte Vater Pajsije zwei Spiegel. Einen davon stellte er an das Fenster und den zweiten stellte er neben den Arbeitstisch, so dass das Licht auf unsere Arbeitsstelle geführt wurde. Viele Mönche kamen dann am Tisch zusammen um zu helfen und zu lernen; es war wunderbar. Heute gibt es ein Elektrizitätswerk, so dass es elektrische Energie gibt.

In dieser Zeit wurden wir - die „Hilandarce“ - von einer unglaublichen Energie erfasst: uns war bewusst, dass wir für ein großes Heiligtum arbeiten, und dass wir unsere Arbeit und Zeit für die Ewigkeit investieren. In unseren Gedanken waren immer der Heilige Sava und seine Aufopferungen. Wir alle, die wir damals in Hilandar waren, arbeiteten umsonst. Das war unsere aus Folgsamkeit auszuführende Aufgabe. Wir empfanden es sogar als beschämend, als uns jemand Geld für unsere Tätigkeit anbot, denn wir arbeiteten für das Kloster Hilandar.

Was lehrten Sie die Mönche?

- Die schönsten Augenblicke im Kloster sind nach der Liturgie, d.h. wenn wir uns alle gegen halb acht Uhr morgens vor dem Salon versammeln. Dort gibt es viele Stühle und kleine Bänke auf denen man sich hinsetzen konnte. Dort ist auch der Abt. Irgendjemand von den Mönchen kocht Kaffee. Dann trinkt man ein kleines Glas Ouzo oder „Zipor“. Das ist ein Schnaps, der in Hilandar auf besondere Weise gebraut wird. Es wird auch Ratluk gereicht. (Anmerkung: eine Süßigkeit auf Basis gelierter Stärke und Zucker). Dabei beginnt man mit geistlichen Gesprächen, die bis zu zwei Stunden andauern. Das waren wunderbare, lehrreiche Gespräche. Und alles was ich damals hörte blieb irgendwie in meinem Geist verankert.

Erzählen Sie uns einen Ratschlag!

- Nun der erste Rat, den ich mir merkte, war folgender: „Wenn Dir etwas nicht leicht von der Hand geht/ Du bei bestimmten Dingen nicht gut vorankommst, dann solltest Du Dir zuerst überlegen, was Du dem Herrn gegenüber gesündigt hast! Auch heute noch hält mich diese Weisheit aufrecht. Wenn etwas eben gar nicht klappt und überhaupt nicht voran gehen will, oder wenn viele Versuchungen auftreten. Dann sollte man immer prüfen, ob es nicht auf die Faulheit zurückzuführen bzw. etwas anderes ist. Ich versuche tief in mich hineinzuschauen, um dann zu verstehen an welcher Stelle ich einen Fehler gemacht habe, damit ich mich für die Zukunft bessere.

Sie sprechen besonders gerne über das Einödenkloster des Heiligen Sava.

- Im Einödenkloster des Heiligen Sava zu sein ist sehr schwer, weil die dortige Klosterordnung (serb. „tipik“) sehr streng - vielleicht sogar die Strengste in unserer Kirche ist. Die Klosterordnung wurde vom Heiligen Sava geschrieben. Er schrieb sie für sich. Dabei legte er fest, dass sich dort ein bis drei Mönche aufhalten können, sowie dass jeden Tag der ganze Psalter durchgelesen werden muss. Auf den ersten Blick erscheint dies kein großes Problem zu sein, aber wenn Sie jeden Tag arbeiten müssen, dann ist es das. Warum? Weil Sie in der Zwischenzeit die ankommenden Gäste bewirten, alle Gottesdienste abhalten, sowie das Morgen- und das Abendgebet lesen, das Essen vorbereiten und viele andere Verpflichtungen erledigen müssen und darüber hinaus sich um den Garten kümmern müssen usw. Und wenn man das alles zusammenfasst, dann ist die Verpflichtung jeden Tag den Psalter komplett zu lesen eine besondere Aufopferung. Aber das wird heute noch befolgt. Deswegen bittet uns der Mönch, wenn wir zu ihm kommen und der dort „Hausherr“ ist, ihm beim Lesen oder im Garten zu helfen. Es ist schwer. Aber es besteht der Wunsch und die Bemühung dies alles zu erfüllen.

Für mich ist dieses Kloster besonders wichtig. Denn vor zwei Jahren hatte ich das Glück und die Ehre mit dem Diakon Miodrag Tomić, der die bekannte Schule für Ikonenmalerei in Žiča gründete, das Klosternebengebäude gerade dieses Einödenklosters (serb. „isposnica“), wir nennen es „posnica“, auszumalen. Diese Zeit werde ich nie vergessen. Ich fühlte mich so – nun ich will jetzt nicht hochmütig werden – wie wenn Michelangelo selbst den Auftrag erhalten hätte wieder die Sixtinische Kapelle auszumalen. Für uns ist dieses Einödenkloster sehr wichtig. Es handelt sich dabei um ein kleines Gebäude, und es ähnelt einem geräumigen Haus mit einer Kirche. Es befindet sich 30 Meter entfernt von der ältesten Kirche auf dem Heiligen Berg Athos in Karyes.
Im Komplex dieses Einödenklosters war auch eine Schreibstube. Sie war in der Nähe der Kirchenhofs. Vielleicht erwarb der Heilige Sava deshalb dort ein Stück Land und einen Weinberg, damit er einfacher die Literatur aus der Bibliothek verwenden konnte, während er den Nomokanon schrieb. Für das Einödenkloster des Heiligen Sava wählt man immer einen starken Mönch aus, der Versuchungen standhalten kann.

In das Kloster Hilandar kommen auch Fremde. Es gibt sogar Mönche, die zum orthodoxen Glauben konvertierten.

- Ich möchte hier meinen großen Freund den Mönch Pantelejmon erwähnen, der jetzt in einer Mönchszelle auf der anderen Seite des Heiligen Berg Athos ist. Dort ist die Anlegestelle von Hilandar, die Ivanjica bzw. Jovanica heißt. Er ist ein feuriger Orthodoxer, ein außergewöhnlicher Sänger und während der Feiertage steht er am linken Gesangspult. Er beherrscht die Klosterordnung vollkommen. Der Mönch Pantelejmon ist ein Deutscher. Sein Vater besitzt ein Krankenhaus in Deutschland, in dem er auch arbeitete. Er bekam den Namen nach dem Heiligen Pantelejmon, der auch ein Arzt war.
Eines Jahres war ich an Ostern im Kloster Hilandar als eine Gruppe Touristen dort ankam. Zu dieser Zeit wird das Evangelium in vier Sprachen gelesen. Es wird derjenige Teil des Evangeliums gelesen indem gesagt wird, dass das Gottes Wissen jedem Volk gegeben wird. Dabei wird das Evangelium von den Mönchen in vier Sprachen gelesen. Als dies einige deutschen Touristen hörten fingen Sie an zu weinen. Die Mönche aber lasen nicht deshalb das Evangelium auf Deutsch, weil sie wussten, dass Fremde anwesend waren, sondern weil man das dort immer so zu dieser Zeit macht“, erzählt uns seine Eindrücke der Hilandarac Evstatije Dušan Popović.

Ljiljana Sinđelić Nikolić

Übersetzung aus dem Serbischen: Sandra Dimitrijevic

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ARCHIMANDRITE GAVRILO

Liebe Besucher unserer Webseite des Klosters Lepavina! Aufgrund der hohen Besucheranzahl unserer Webseite, fühle ich mich geehrt die Verantwortung zu übernehmen, Ihnen unterschiedliche Ereignisse aus der serbisch orthodoxen Kirche und des Klosters Lepavina auf Deutsch zu beschreiben. Wir möchten Sie gerne darüber informieren, dass wir auch einige deutsche Texte über verschiedene Themen, die bei anderen orthodoxen Websites zu finden sind, demnächst auf unserer Website präsentieren werden. Ich hoffe sehr und glaube daran, dass der Herr mir dabei helfen wird.

Mit dem Segen des Herrn, aus dem Kloster Lepavina, Archimandrit Gavrilo

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